Bona Dea
Dass die Pracht des Sommers größer in uns werde
Halt die Hände hin der dunklen Erde.
Alles ist dies Jahr im Überfluss gediehn.
Wenn am Himmel Wetterwolken ziehn
Reift das Korn und wächst der Wein.
Trink vom Duft der Felder, lass den Schrein
Des Herzens offen für den Ruch der Linden –
Für das schwanke Gras – den Fall der Äpfel.
Denn wir finden
Bessers nicht, das uns bereitet.
Halt es fest, dass nichts entgleitet.
Dass die Pracht des Sommers größer in uns werde
Halt die Hände hin der nachtbetauten Erde.
Blasser Mond und dunkle Hügelzüge
Und im Dämmer Fledermäuse Zickzackzüge –
Wenn die Käuze schrein und Füchse bellen
Und im frühen Osten sich die Höhen hellen,
Blaue Seen liegen rings im Land...
Halt es fest, dass nichts Dir unerkannt.
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Bona Dea
Goddess of Fertility
Stretch out your hands to the dark earth
And let the splendour of summer grow in us.
Everything this year thrives in plenty.
When in the sky storm-clouds pass over
Grain ripens and the vine increases.
Drink in the scent of fields, let your heart
Of hearts open for the fragrant lindens –
For the swaying grass – the falling apples.
Hold it fast, so that nothing slips away.
Stretch out your hands to the dewy night earth
And let the splendour of summer grow in us.
Pale moon and dark hill ridges
And bats zoom, zigzag in the dusk –
When the screech-owls hoot and the foxes bark
And in the early east the hills grow bright,
Blue lakes lie round about the land...
Hold it fast, so that nothing can escape you.
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