Hybris

Die auf dem Wagen des Rennens
Gestreckt, federnd,
Mit festen länglichen Schenkeln
Und eisernen Händen
Die Zügel gepackt
Rasen dahin in der Lust ihres Herzens
Da macht nichts sie wankend
Mit rührendem Munde und Lächeln
Im Auge jagt er dahin, dem Schicksal
Nur trotzend.

Doch, wehe, der Augenblick, da plötzlich im Herzen
Die Furcht sie verspüren
Im Wandeln des eigenen Seins.
Wenn die Götter zu grässlichen Taten
Die in sich gekehrten, die rührenden Schönen
Befahl!

Dann – furchtbar –
Wollen sie hemmen der Rosse sprühenden Lauf.
Tief im Innern
Hat sich schon furchtbar ihr Dämon entschieden…
Die auf den Wagen des Rennens mit eisernen Händen
Die Zügel gepackt, toben dahin,
Von der Götter Befehlen gelenkt,
Zur Vernichtung!

[1944]

Autograph

 

Hubris

Those in the chariots
Stretched on their toes, supple
With sturdy long legs
And iron hands gripping the reins.
They race in the lust of their hearts
And nothing will daunt them.
With touching smile in his eyes, he races,
Defies his fate.

But, woe, if a moment of sudden fear
Touches them, changes their being –
When the gods command to terrible deeds
The inward-turned and touchingly handsome!

Then, awful,
They want to brake the horses’ sparkling run.
Deep in their souls the demon decided to fell them.
Those on the chariot with iron hands
Gripping the reins, race forward,
Driven by Fate’s command
To destruction!

[1944]